Für das Leben, für die Kunst

Sobald ich ein Bild von ihm auf einer Zeitung sehe, zucke ich zusammen:
Christoph Schlingensief ist gestorben.
Ich bin noch immer geschockt und irgendwie will das nicht in meinen Kopf rein, obwohl ich ihn nie persönlich kennengelernt habe und das eigentlich nicht meine Art ist.

Kommt es daher, dass er seine Krankheit, seinen Kampf und seinen Weg öffentlich gemacht hat?
Nicht im Boulevard, geschönt, gekünstelt, sondern echt, authentisch, im richtigen Leben. So wie er und seine Kunst war.
Von ihm habe ich gelernt, was der "erweiterte Kunstbegriff" bedeutet.
Ich habe mich oft an seinen Aktionen gerieben, habe mich schwer getan aber immer hat mich seine Kunst berührt, eine Reaktion bewirkt.
Und darum geht es doch! Das ist für mich ein wahrer Künstler, der sich traut der Gesellschaft den Spiegel hinzuhalten, der sich traut Fragen zu stellen.
Ja, er hat wachgerüttelt, er hat polarisiert, er hat provoziert, aber all das war authentisch und hatte immer Seele.
Und deshalb ergreift mich sein Tod so, weil er ein riesen Loch hinterlässt und es klar ist, dass niemand es füllen kann.

Christoph Schlingensief wir vermissen Dich jetzt schon!

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